Hidden in the Folds

In Hidden in the Folds ist das Archiv kein Ort, sondern eine Praxis, eine Choreografie aus Klassifizierung, Auslöschung und Wunsch. Die Ausstellung bringt eine Reihe von Begegnungen mit dem Archiv zusammen – durch Objekte, Fragmente, Systeme und halb erzählte Geschichten. Jedes Werk beschäftigt sich mit einem anderen Material: ein Stuhl, mit Spuren ins Exil, eine bürokratische Notiz, die unter einem anderen Namen abgelegt wurde, ein dokumentierter und neu klassifizierter Social-Media-Feed, Seidenfäden, die in Gefangenschaft gesponnen wurden. Was sie verbindet, ist nicht ein einziges Thema, sondern eine gemeinsame Bedingung: Sie haben alle Strukturen der Klassifizierung, des Zugangs und der institutionellen Logik durchlaufen. Auf Postern, in Datenvisualisierungen, Bildern und spekulativen Rekonstruktionen erscheint das Archiv sowohl als Apparat als auch als Rätsel. Diese Werke bieten keine endgültigen Antworten, sondern lediglich einen Raum, um darüber nachzudenken, wie Bedeutung organisiert, zurückgehalten oder zwischen Objekt und Metadaten, Präsenz und Verschwinden ausgebreitet wird.